Da das physikalische Phänomen der magnetischen Selbstinduktion als essentielle Begleiterscheinung jeglicher Membranerregung bis heute in der Elektrophysiologie keine Würdigung erfahren hat, sind alle bis heute gültigen elektrophysiologischen Membranerregungstheorien unvollständig. Will man nun mit diesem vergessenen „tool“ alte Standardtheorien überarbeiten, stellt man immer wieder fest, dass es in diesen alten Theorien nicht etwa nur eine „Leerstelle“ zu füllen gilt, was schlüssig und zudem sehr einfach wäre. Nein, die alten Standardtheorien sind aufgrund eines schon in ihren Grundlagen fehlenden „tools“ zwecks Überwindung der daraus folgenden Verständnisdefizite zu „lückenfüllenden“ Ersatztheorien mutiert. Man ist also gezwungen, nicht unerhebliche Teile des etablierten „Theorien-Gebäudes“ einzureißen, um dann mit zum Teil völlig anderen Lösungsansätzen, die sich aber aus dem neuen „tool“ zwanglos ergeben, das alte Gebäude wieder neu und schlüssiger zu errichten. Diese Aufgabe kann ein Einzelner unmöglich in einem Wurf verrichten; denn er wird dabei gezwungen, derart unsicheres Neuland zu betreten, dass jeder, dem beharrende Kritik leichter fällt, als sich verständnisvoll einem Neuen zu öffnen, einen derartigen Versuch pauschal in die Kategorie des Dilettantismus stellen wird. Da zudem der Positivismus mit seinem Motto „evidence based“ theoretische Ansätze zur Interpretation hochkomplexer und experimentell nur schwer zugänglicher elektrophysiologischer Erscheinungsformen seit vielen Jahrzehnten unter Generalverdacht stellt, erschwert diese erkenntnistheoretische Fehlentwicklung (Popper) das Bemühen, die Theorie der Membranerregung auf das Fundament uneingeschränkter physikalischer Gesetze zu stellen, um ein Weiteres.

Was also tun ?

Wenn man überzeugt ist, den Zipfel einer wissenschaftlichen Wahrheit – bei aller erkenntnistheoretischen Einschränkung dieses Begriffes – zu fassen und von Jugend auf platonisch geprägt ist, dann kann man nicht mehr loslassen ! Nun genießt der Autor persönliche Vorteile, die ihn in die Lage versetzen, ohne jegliche Rücksicht auf akademische Empfindlichkeiten, Karrieredenken und die Angst vor Häme seinen gefassten Zipfel der Öffentlichkeit so zur Schau zu stellen, dass irgendwann jene Geister geweckt sind, die das, was der Autor allein nicht vermag, ins Werk setzen werden und jenes notwendige „evidence based“ erarbeiten werden, das im Augenblick noch fehlt.

Bis aber das soweit ist, bleibt dem Autor nichts anderes übrig, als ein zunächst rein theoretisches Gebäude zu errichten, in dem manches wohl so ist – aber manches auch ganz anders. Es sollten darin zwar möglichst viele bis heute unverstandene Versuchsergebnisse endlich eine schlüssige Erklärung finden; aber wie schon gesagt, „evidence based“ kann zunächst nicht vorrangig sein, wenn alte Standardmodelle ungültig geworden sind und das neue noch nicht steht.

 

In diesem Sinne hat sich der Autor zwar bemüht, den physikalischen Gesetzen alle Ehre zu erweisen; aber darüber hinaus hat er die Zügel seiner kreativen Phantasie manches Mal schießen lassen.